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Amiga Collections: Franz PD
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Franz PD Disk #324 (1994-04)(Rhein-Sieg-Soft).zip
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Franz PD Disk #324 (1994-04)(Rhein-Sieg-Soft).adf
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VideoText3.5
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Hardware.doc
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1994-04-01
|
14KB
|
369 lines
Hardware-Dokumentation zum Programm VIDEOTEXT Stand: 20.03.94
WARNUNG !!!
ICH KANN KEINE VERANTWORTUNG FÜR SCHÄDEN AN IHREM RECHNER ÜBERNEHMEN, WIE
SIE DURCH FEHLERHAFT GEBAUTE HARDWAREERWEITERUNGEN ENTSTEHEN KÖNNEN (DIE
Z. B. KURZSCHLUSS EINES TREIBERAUSGANGS MIT EINEM ANDEREN AUSGANG, MIT MASSE
ODER MIT VERSORGUNGSSPANNUNG VERURSACHEN) ODER DURCH UNACHTSAMES ANSCHLIESSEN
DER ERWEITERUNGEN (Z. B. OHNE DEN RECHNER ZUVOR AUSZUSCHALTEN, BEI
SUB-D-STECKERN MIT DER GEFAHR, DASS DIE ABSCHIRMUNG DES STECKERS EINE GANZE
STIFTREIHE AM PORT KURZSCHLIESST, ETC.).
1. Allgemeines
2. I²C-Bus Leitungen
3. Anschluß des Masters (Amiga)
4. Anschluß des Slaves (VT-Decoder)
5. Verschiedenes
6. Stückliste
7. Bezugsquellen
1. Allgemeines
==============
Der Videotext-Decoder SAA 5246 ist zum Betrieb am I²C-Bus vorgesehen (IIC
= Interconnection of Integrated Circuits), einem 2-Leitungs-Bitbus, der z. B.
über ein Interface am seriellen RS232-Port des Amiga simuliert werden kann,
wie in der C'T 3/92 vorgeschlagen. Dieses "C'T-Interface" (oder ein
kompatibles) ist, neben dem Decoder selbst, die Hardwarevoraussetzung für
mein Programm VIDEOTEXT.
Das Interface selbst sei im folgenden kurz beschrieben, nebst einigen
Vorschlägen zu Steckern und Kabeln. Für die Schaltung des Decoders selbst
muß ich dagegen auf die Literatur verweisen. Da ist zunächst das
- VALVO Applikationsblatt zum SAA 5246,
das kostet nicht viel (ca. 3 DM) und kann beispielsweise bei Segor, Berlin
gleich mit dem Chip mitbestellt werden. (Ebenso erhältlich und sehr
empfehlenswert: das Datenblatt mit den Registerbeschreibungen.) Ansonsten
findet man die Schaltung auch in der
- C'T 11/91, S. 232,
mit einer Ergänzung in Ausgabe 2/92, S. 205 (bzgl. Einblendung von VT ins
Fernsehbild).
Falls diese Quellen nicht ausreichen (z. B. weil Sie an keine C'Ts
drankommen, oder weil Segor das Applikationsblatt vielleicht aus dem Programm
genommen hat, hm ...), noch ein Tip: Es gibt ein Shareware-Paket mit einem
ähnlichen Videotext-Programm namens "TeleText" von einem Jan Leuverink
(NL-7151 Eibergen). Die beiliegende Hardwaredokumentation ist *exzellent*,
inklusive IFF- und HPGL-Grafiken von Schaltplänen, sogar mit Platinenlayout!
(Sowas kenne ich gar nicht, Lochraster forever, ähem ...) Direkteste
Bezugsquelle ist eine Mailbox in Holland:
"The Amiga Workbench", Winterswijk, Holland (24 hours online)
Sysop: Robert Udo
Using: Zyxel+, max. speed 19k2 bps
Telephone: +31-5430-24097
NLA node: 14:105/2
AMY node: 39:157/1
FIDO node: 2:283/410
oder notfalls kann ich Ihnen gegen DM 4 in Briefmarken (oder DM 2 +
Leerdiskette) auch die mir vorliegende Version (9/93) des TeleText-Paketes
zuschicken.
2. I²C-Bus Leitungen
====================
Eine Trennung von I²C-Bus Interface und Videotext-Decoder hat sich als
nützlich erwiesen. Das Videosignal ist nicht immer in unmittelbarer Nähe
des Amiga verfügbar und kann nicht beliebig weit geleitet werden. Dagegen
ist der I²C-Bus mit seinen max. 100 kHz Taktrate für lange Leitungen
geradezu prädestiniert: ca. 20 m Bus aus abgeschirmter Steuerleitung sind
erprobt! (So weit standen mein Amiga und unser Satelliten-Receiver
auseinander.) Wenn auch von Philips nur max. 2 m Leitung für den I²C-Bus
empfohlen sind, äh ...
Es ist ganz sinnvoll, neben Takt, Daten und Masse als vierte Leitung 5V
Versorgungsspannung in den Bus mit aufzunehmen, wobei ich mich entschieden
habe, das ganze in einem 9poligen Sub-D-Stecker enden zu lassen:
SCL Pin 1 "Serial CLock"
SDA Pin 2 "Serial DAta"
+5V Pin 7 <-_
0V Pin 8 <-- wie bei Gameports
Der Master (Amiga) hat einen Stecker, der Slave (SAA 5246 oder was auch
immer) eine Kupplung (ist also quasi der Joystick).
3. Anschluß des Masters (Amiga)
===============================
Herkunft der Signale:
+5V: von Pin 12 am Floppyport (der kann's vertragen und ist auch
normalerweise immer frei)
0V: Pin 7 am seriellen Port
SCL: Ein-/Ausgabe-Leitung, open Collector. Über einen Pegelwandler (MC 1488,
s. u.) wird ihr Signal auf den Eingang Pin 5 (CTS) des seriellen Ports
geführt. Mit dem Ausgang Pin 4 (RTS) kann der Master sie über einen
npn-Transistor (BC 548 B) auf LO ziehen. Zwischen Basis und dem RS 232-
Signal liegen 10 kOhm, der Emitter liegt auf 0V, Pull-up-Widerstand vom
Kollektor nach 5V: 4.7 kOhm.
SDA: Ein-/Ausgabe-Leitung, wie SCL. Eingang ist diesmal Pin 8 des seriellen
Ports (DCD), Ausgang Pin 20 (DTR).
0V 0V
| |
10 kOhm _| 10 kOhm _|
RS 232 ____ / E RS 232 ____ / E
Pin 4: ---|____|--| Pin 20: ---|____|--|
RTS \ I²C-Bus DTR \ I²C-Bus
C +---- Pin 1: C +---- Pin 2:
| SCL | SDA
| | 4.7 | | 4.7
| | kOhm | | kOhm
;-) T T
+5V +5V
Vielleicht erinnert sich jemand, daß in der C'T ursprünglich die SCL-Leitung
als reine Ausgabeleitung und mit Totem-Pole-Ausgang vorgesehen war. Diese
Version hatte ich zunächst auch aufgebaut, und sie funktionierte natürlich.
Nun reden aber manche VALVO-Datenbücher davon, daß auch Slaves die SCL-
Leitung auf LO ziehen und festhalten dürfen, um eine Pause zu erzwingen. Das
tut der SAA 5246 zwar anscheinend nie, mit Open-Collector-Ausgängen für
sowohl SDA als auch SCL ist man aber auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Noch etwas war in der der C'T anders: Zur Wandlung zwischen TTL- und
RS232-Pegeln war der Baustein MAX 232 empfohlen. Das machte am Atari
vielleicht Sinn, ist am Amiga aber einfach Unfug, da an dessen seriellem
Port ±12V Versorgungsspannung anliegen, die den Einsatz des wesentlich
billigeren MC 1488 erlauben. Er wird hier wie folgt beschaltet:
________
RS 232 Pin 10: -12 V ----|1 \/ 14|---- +12 V: RS 232 Pin 9
I²C-Bus Pin 1: SCL --->| |
RS 232 Pin 5: CTS <---| MC |
I²C-Bus Pin 2: SDA -+->| 1488 |
" +->| |
RS 232 Pin 8: DCD <---| |
RS 232 Pin 7: GND ----|7______8|
Man beachte, daß Pin 4 und 5 des MC 1488 miteinander verbunden werden müssen,
da sie zu einem Treiber mit zwei (UND-verknüpften) Eingängen gehören.
Die gesamte Interfaceschaltung aus IC, zwei Transistoren und vier
Widerständen kann problemlos auf Lochrasterplatine aufgebaut werden und läßt
sich mit etwas Geschick in einem SubD-Steckergehäuse unterbringen, so daß
ein eigenes Gehäuse entfallen kann.
Zur Funktionsweise des Interface bleibt festzuhalten, daß es alle Signale
invertiert (+5V <=> -12V , 0V <=> +12V); da die RS 232-Treiber im Amiga
aber ebenfalls invertieren, entsteht letzendlich positive Logik: Ein
gesetztes Bit in CIA B, Port A enspricht einem HI-Pegel auf den Leitungen
des I²C-Bus.
4. Anschluß des Slaves (VT-Decoder)
===================================
Zwischen der SCL- und SDA-Leitung des Busses und den entsprechenden
Anschlüssen des Slaves (Pin 23 und 24 beim SAA 5246) sind 470-Ohm-Widerstände
vorgesehen. Sie gehören auf die Decoderplatine, nicht etwa ins Bus-Interface
des Amiga!
Und zwar hat das etwas mit der Schutzmaßnahme "Diodenklemmung" für
CMOS-Schaltungen zu tun: Jeder CMOS-Eingang ist auf dem Chip über zwei
(normalerweise gesperrte) Dioden mit 0V und +U_B verbunden. Überspannungen
werden dadurch zur Spannungsquelle des Chips abgeleitet und bleiben den
empfindlichen MOS-Transistor-Gates erspart. Die auftretenden Ströme sollten
aber unbedingt durch Widerstände begrenzt werden, insbesondere, da die
Eingänge nun auch für an und für sich "normale" Signale äußerst niederohmig
werden können, z. B. wenn die CMOS-Schaltung mit 4.5V versorgt wird, aber
ein Eingangssignal von 5.3V erhält.
Ja, schön. Aber wieso werden diese unentbehrlichen Widerstände dann nicht
gleich mit auf den Chip gepackt? Technologisch bedingt, Widerstände sind im
Gegensatz zu Transistoren und Dioden (und evtl. noch Kapazitäten) nicht
integrationsfreundlich.
5. Verschiedenes
================
5.1 Gefahren für den SAA 5246
-----------------------------
In der C'T wird davor gewarnt, daß ein eventueller Potentialausgleich
zwischen Fernseher und Computer über den Videoeingang des SAA 5246
stattfinden könnte -> tödlich für den Decoder-Chip. Meine Vorgehensweise
beim Verbinden der Geräte:
- Decoderplatine an den Busmaster (Amiga) anschließen
- Videoeingang des SAA 5246 von der Eingangsbuchse trennen (mit einpoligem
Schalter, s. u.)
- Videosignal an die Eingangsbuchse der Decoderplatine anschließen,
eventueller Potentialausgleich findet jetzt über die Masseleitungen statt
- Decodereingang aufs Videosignal aufschalten
Der Schalter, den ich dabei benutze, ist nicht einfach ein Öffner, sondern
schaltet zwischen zwei möglichen Signalquellen um: Eine Cinchbuchse und eine
Scartbuchse, an letzterer sind auch die Videoausgänge R, G, B, BLNK des
Decoders herausgeführt :-).
5.2 SCART Pin-Belegung
----------------------
________
| - | 1 Audio-Ausgang R
Audio-Eingang R 2 | - |
| - | 3 Audio-Ausgang L
Audio-Masse 4 | - |
| - | 5 Blau-Masse
Audio-Eingang L 6 | - |
| - | 7 Blau-Signal
AV-Schaltspannung 8 | - |
| - | 9 Grün-Masse
Datenleitung 2 10 | - |
| - | 11 Grün-Signal
Datenleitung 1 12 | - |
| - | 13 Rot-Masse
Daten-Masse 14 | - |
| - | 15 Rot-Signal
Austast-Signal 16 | - | _
| - | 17 Video-Masse \ von hier kommt das
Austast-Masse 18 | - | } FBAS-Signal
| - | 19 Video-Ausgang _/ für den Decoder
Video-Eingang 20 | - ____|
|__--
Bei Pins 1, 2, 3, 6, 19 und 20 sind die Bezeichnungen "Eingang" und
"Ausgang" ernst gemeint und so zu verstehen, daß SCART-Kabel jeweils
Eingang mit Ausgang verbinden sollen, also 1-2, 2-1, 3-6, 6-3, 19-20 und
20-19.
Die Schaltspannung an Pin 8 signalisiert, ob ein Video-Eingangssignal von
dieser Buchse überhaupt beachtet werden soll. Das Austast-Signal an Pin
16/18 entscheidet, ob der RGB-Eingang das Signal des Video-Eingangs
überstimmen soll. Als quasi 4. Farbe des RGB-Signals ermöglicht es so z. B.
die gemischte Darstellung von Fernsehbild und Videotext.
Interessant finde ich die beiden Datenleitungen, Pin 10 und Pin 12, daran
könnte man glatt einen I²C-Bus anschließen. Ob das aber auch wirklich so
gedacht ist, weiß ich nicht. (Bei Telefunken-Fernsehern sind die Pins z. B.
einfach freigelassen.)
6. Stückliste
=============
Diese Stückliste kann lediglich als Anhaltspunkt für Kosten und
Arbeitsaufwand des Projekts dienen! Wer den Decoder wirklich bauen will,
sollte sich sowieso erst noch das SAA 5246-Applikationsblatt besorgen!
(Was den Aufwand angeht, mußte ich z. B. feststellen, daß es sehr ermüdend
ist, auf Lochrasterplatine einen RAM-Chip anzuschließen, A0-A12 und D0-D7!
Was die Kosten angeht, ist der SAA 5246 seit Frühjahr 1992, als ich ihn für
64 DM gekauft habe, zum Glück deutlich billiger geworden: ca. 30 DM, Stand
Januar 1994. Die Gesamtkosten des Projekts dürften mittlerweile hauptsächlich
von all den Kleinigkeiten abhängen: Was für Gehäuse? Kleinteile im Laden oder
auch im Versand kaufen? Muß der I²C-Bus überhaupt steckbar sein? Habe ich
bereits ein Kabel, um meine FBAS-Signalquelle an den Decoder anzuschließen?
Wie weit ist sie vom Computer entfernt? etc., etc.)
Decoderschaltung:
1 Videotext-Decoder SAA 5246P/E (+ Sockel, 48 Pins)
1 SRAM 6264-200 8K x 8bit, 200 ns (+ Sockel, 28 Pins)
1 Quarz 27 MHz
1 "Spule" (haha) 1.5 µH
1 Trimmpoti 5 kOhm
Kondensatoren:
2 × 10 µF, 16 V, Tantal
9 × 100 nF
2 × 56 pF
1 × 27 pF
Widerstände:
1 × 10 Ohm
1 × 100 Ohm
1 × 27 kOhm
2 × 470 Ohm
Interface-Schaltung:
1 RS232-Treiber MC 1488 (14 Pins)
Transistoren:
2 × BC 548 B (npn)
Widerstände:
2 × 10 kOhm
2 × 4.7 kOhm
Stecker, Kabel, etc. :
1 25-polige SubD-Kupplung (RS232)
1 23-poliger SubD-Stecker (Floppy, für 5V-Anschluß)
1 9-polige SubD-Kupplung \
1 9-poliger SubD-Stecker } I²C-Bus
2 m Steuerleitung, 4-adrig /
1 Cinch-Buchse
1 Kippschalter, 1-polig
7. Bezugsquellen
================
Folgende Elektronik-Versandhäuser haben den SAA 5246 meines Wissens im
Lieferprogramm:
SIMONS electronic GmbH
Postfach 3365 (Daimlerstr. 20)
50148 Kerpen
Tel. (0 22 73) 53 09 1
Segor Electronics
Kaiserin-Augusta-Allee 94
10589 Berlin
Tel. (0 30) 344 97 94
Reichelt Elektronik
Marktstr. 101 - 103
Wilhelmshaven
Tel. (0 44 21) 2 63 81
elpro
Harald-Wirag-Elektronik
Pragelatostr. 12
6105 Ober-Ramstadt 4
Tel. (0 61 54) 30 06
wobei ich allerdings nur von Segor definitiv weiß, daß man auch das
Applikations- und Datenblatt mitbestellen kann (oder wenigstens konnte)!
Bei den anderen evtl. vorher mal anrufen?
Zumindest die ersten drei genannten Firmen inserieren auch regelmäßig in
der "Elektor", interessant vielleicht für einen Preisvergleich, und um die
korrekten Postleitzahlen zu erfahren (sorry ...).